Evaluierung #2: Die Dosis macht das Gift, oder?

„Die Dosis macht das Gift“. Der Spruch, der in mancherlei Hinsicht nachvollziehbar ist, hat im betrieblichen Umfeld nichts zu suchen. Denn Gifte bleiben hier Gifte und sind auch entsprechend zu behandeln. Wie, erklären wir Ihnen heute.

Wann ist ein Stoff toxisch?

Bevor wir uns den Giften zuwenden, müssen wir definieren, was einen Stoff tatsächlich giftig macht. Diese Frage beschäftigt die Wissenschaft der Toxikologie seit vielen Jahrhunderten. Der Ursprung des Wortes stammt im Übrigen vom griechischen Toxikon und bedeutet Pfeilgift.

Aber wann ist denn ein Gift nun ein Gift?

Die Literatur defniert die Toxikologie wie folgt: „die Lehre von der schädigenden Wirkung chemischer Substanzen auf den Organismus.“

Da diese Definition zwar die Begrifflichkeiten einschränkt, aber im betrieblichen Alltag nicht wirklich zu Klarheit verhilft, wollen wir einen Blick auf die Definition nach den gesetzlichen Grundlagen werfen.

In der Giftverordnung sind Gifte ganz einfach definiert. Danach zählen zu den Giften alle Arbeitsstoffe, welche die folgenden H-Sätze enthalten:

  • H300 – H301  (Lebensgefahr und giftig bei Verschlucken)
  • H310 – H311 (Lebensgefahr und giftig bei Hautkontakt)
  • H330 – H331 (Lebensgefahr und giftig bei Einatmen)
  • H370 (Schädigt die Organe bei einmaliger Exposition)

Was ist beim Handling von Gift zu beachten?

Wer auf einen der oben genannten H-Sätze stößt, muss zusätzlich zu den üblichen Schutzmaßnahmen die folgenden gesetzlichen Vorgaben erfüllen:

  • eine aktuelle Giftbezugsbewilligung ist Pflicht
  • es besteht eine Aufzeichnungspflicht
  • Gifte müssen versperrt gelagert werden
  • die Lagerorte müssen gekennzeichnet sein
  • und vieles mehr (siehe auch hier.)

Chemie.Sicherheit !Tipp
Wenn Sie Ihre Chemikalien in einem Verzeichnis für verwendete Arbeitsstoffe haben, können Sie einfach nach den entsprechenden H-Sätzen suchen oder filtern.

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